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Die Foto-Story

Es ist 5.00 Uhr, als uns ein schriller Weckton daran erinnert, dass ein Strandshooting bei Sonnenaufgang geplant ist. Kurz darauf stehen wir im Hotelflur. Weit und breit kein Mensch. Klar, wer steht im Urlaub schon um diese unchristliche Zeit auf. Aber das ist gut so. Schließlich wollen wir den wunderschönen Karibikstrand für uns alleine haben.

Kurz darauf werden wir eines besseren belehrt. Es gibt sogar recht viele Menschen, die zu dieser Zeit (es ist nun 5.30 Uhr) schon wach und auf den Beinen sind. Und sie haben alle etwas gemein: Sie befinden sich am Strand. Wo auch sonst.

Frühaufsteher, die ihren Hund ausführen, die Liegen in der Ersten Reihen reservieren (sog. Handtuchleger), die joggen oder einfach Fotos vom Sonnenaufgang zu machen. So ähnlich wie wir. Und nicht zu vergessen der Traktormann, der mit seinem Gefährt am Strand auf und ab fährt, um diesen schön zu machen. Für die Spätaufsteher.

Alles in allem suboptimale Voraussetzungen, für das geplante Shooting in Postkartenidylle. Doch nun sind wir schon mal wach und haben alles geplant. Es geht los. Kaum klickt die Kamera, macht sich hinter mir ein „My Friend“ bemerkbar. Ein kleiner spritziger Dominikaner, der unser Shooting ganz „wonderful“ findet. So sagt er dieses Wort öfter und schneller, als meine Kamera Klicks im Serienmodus produziert. Eigentlich verkaufen diese „My Friend‘s“, den Hotelgästen Fahrten auf ihren Bananenbooten, Piratenschiffen und Glasbodenbooten. Oder sie bieten dir an, ums Eck shoppen zu kommen. Wohl gemerkt, während du dich, lediglich mit einer Badehose bekleidet, auf direktem Weg von der Strandliege ans Meer (Luftlinie 50m) befindest.Sandra steht geduldig bereit, während ich ihm signalisiere, dass ich gerade keine Zeit für ihn habe, es aber wundervoll ist, dass er unser Shooting „wonderful“ findet.

Weiter gehts. Ok, doch noch eine kurze Zwangspause. Der Traktor kommt wieder ins Foto gefahren. Aber Sandra steht bereit. Kurz darauf klickt die Kamera wieder. Die aufgehende Sonne zeigt ihr schönstes Lächeln. Aber nur kurz, dann verschwindet sie hinter einer Wolke. Keine Ahnung wo diese Wolken normalerweise sind. Am Strand auf jeden Fall nicht. Die Sonne bahnt sich den Weg durch die Wolken und so geht es bald schon weiter. Sandra freut sich. Ich übrigens auch.

Die Freude währt aber nicht lange. Eine Joggerin läuft ins Bild. Ihre Laufstrecke deckt sich leider mit meiner Perspektive. Ich habe also lange was von ihr im Foto. Sehr lange. Noch in weiter Entfernung erkenne ich sie an ihrem grellen Neondress. Aber ich fotografiere weiter und entschließe mich, sie später in Photoshop einfach weg zu stempeln. Dabei kommt mir ein Gedanke: Diese Funktion sollte es in Echtzeit geben. Schon direkt am Strand weg stempeln. Den Traktor, den „My Friend“ und die quitschgelbe Joggerin.

Aber ein erfahrener Fotograf hat immer Antworten auf schwierige Situationen. So ein Shooting läuft ja selten nach Plan. Ich packe die Drohne aus und verlagere das Shooting in den Luftraum. Den Störenfrieden am Boden ein Schnippchen schlagen. Und das Schöne: Sandra steht noch immer bereit.

Kaum beginnen sich die Rotoren meiner „Phantom“ zu drehen, steht auch schon einer dieser Wachmänner neben mir. Man erkennt sie am Funkgerät und an ihren Safari-Hüten. Meistens stehen sie den ganzen Tag auf einem Fleck und man muss schon länger hinsehen um zu erkennen, dass sie lebendig sind. Offensichtlich hat sich in seinem doch recht tristen Alltagsleben nun ein fetter Fall aufgetan. Gut, dass diese Wachmänner die einzigen Angestellten des Hotels sind, die kein Englisch sprechen. Mein Spanisch ist halt auch nicht so toll. „Ola“, „Grazias“ und „Pina Colada“ reichen zwar für das gemeine Stranddasein, nicht aber für diese Situation. Denn obwohl Sandra im Wasser stehend posiert, muss ich ihm verständlich machen, dass ich kein Interesse habe, das Hotel zu filmen bzw. zu fotografieren. Das darf man wohl nicht. Zumindest nicht aus der Luft. Nach kurzer Zeit nickt er und lässt uns gewähren. Er bleibt aber immer in der Nähe und funkt permanent.

Eigentlich warte ich jetzt nur noch auf ein Flugzeug, dass meine Drohne vom Himmel schießt. Aber alles verläuft nun reibungslos und wir kommen endlich zum ersehnten Shooting. Unter anderem ist dabei dieses Foto entstanden. Wir hoffen, dass es euch gefällt und euch die Story dahinter etwas zum Schmunzeln gebracht hat.

P.S. Zwischenzeitlich sind auch unsere bestellten Pina Coladas, direkt in einer ausgehöhlten Ananas, serviert worden. Der nette Hotelangestellte fragt mich, ob ich einen Strohhalm habe, weil die aus sind. Blöd, habe ich nicht gerade zufällig bei mir….Es bleibt spannend

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