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Bildbearbeitung: Wie viel Techniken braucht dein Workflow?

Wer braucht schon viele Techniken zur Bildbearbeitung? Ich habe mir mal Gedanken zu meinem Workflow gemacht und möchte euch in diesem Beitrag meine langjährige Erfahrung weiter geben.

Der große Kampfsportler Bruce Lee hat einmal gesagt: Ich fürchte nicht den Mann, der 10.000 Kicks einmal geübt hat, aber ich fürchte mich vor dem, der einen Kick 10.000 mal geübt hat.

Diese Aussage lässt sich meiner Meinung nach sehr gut auf die Bildbearbeitung übertragen. Denn in meinen Workshops stelle ich immer wieder fest, dass sich Fotografen/Bildbearbeiter generell sehr viel Wissen zu diversen Bearbeitungstechniken angelesen haben, aber wenig davon wirklich beherrschen bzw. das nötige Fingerspitzengefühl für die Anwendung haben.

Vermutlich liegt es auch daran, dass viele nicht bereit sind, die Zeit zu intensivieren, die es dafür benötigt. Übung macht eben den Meister. Und das gilt nicht nur in der Fotografie, sondern auch in der Bildbearbeitung.

Ich selbst habe manchmal den Eindruck, dass ich für das was ich in der Bildbearbeitung mache recht „wenig“ PS-Kenntnisse habe. Mit „wenig“ meine ich, dass ich nur diejenigen Werkzeuge und Techniken richtig beherrsche, die ich für meinen Workflow/Bildstil auch täglich benötige.

Eine dieser Techniken ist Dodge & Burn. Jeder wendet das doch irgendwie bei seiner Retusche an. Aber wie viele der Anwender können wirklich professionell damit umgehen? Wissen eigentlich ganz genau was sie damit tun (können)? Und wenn der Anspruch an das eigene Ergebnis etwas höher ist, dann muss man auch bereit sein, Zeit in die Bearbeitung zu investieren. Eine gute Retusche muss sorgfältig erfolgen. Das braucht halt Zeit, auch wenn man irgendwann sehr routiniert ist.

Ich sehe sehr viele Fotos die mit einem Weichzeichner glatt gebügelt wurden. Klar geht das viel schneller wenn es darum geht, die Haut etwas „gefälliger“ erscheinen zu lassen, aber sieht halt dafür auch kacke aus. Ein Foto lässt sich nunmal nicht auf Knopfdruck bearbeiten.

Lesetipp:

Presets: Bildbearbeitung auf Knopfdruck

Aber noch vor der Retusche kommt die RAW-Entwicklung. Die erste Entwicklung im RAW-Konverter entscheidet über die Qualität des Bildes. Hier erfolgt die grundlegende Bildentwicklung auf dem höchsten Qualitätsniveau. Beherrscht ihr den RAW-Konverter wirklich?

Ich erledige im RAW-Konverter etwa 80% der Bildbearbeitung. Auch die s/w-Konvertierung erfolgt bei mir mit diesem Werkzeug.

Lesetipp:

RAW-Entwicklung in der Porträtfotografie

Aber es geht ja letztendlich immer um den eigenen Anspruch. Wenn der aber hoch ist, dann ist mein Rat: KONZENTRIERT EUCH – weniger Techniken, aber dafür intensiv damit arbeiten.

Und da halte ich es wie Bruce:
Ich „fürchte“ nicht den Bildbearbeiter, der 100 PS-Techniken einmal angewendet hat, aber ich „fürchte“ den Bildbearbeiter, der eine PS-Technik 100 mal angewendet hat 🙂 Denkt mal darüber nach.

Wenn ich euch mit diesem Beitrag etwas von meiner Erfahrung mitgeben oder zumindest etwas zum Nachdenken anregen konnte, dann war er die Mühe wert. Lasst es mich wissen, in Form eines „Gefällt mir“ oder eines Kommentars. Vielen Dank.

2 Kommentare

  1. Hallo Thomas
    Ich begleite deine Beiträge nun schon eine Weile und ich gestehe , ein Fan deiner Art geworden zu sein.
    Als Hobbyfotograf entstand Snowdogphotography eigentlich um meine Schlittenhundetouren zu dokumentieren, wo ich schnell merkte, dass ich mehr möchte im Bereich der Fotografie und auch diese richtig ausleben will.
    Anfänglich knippste ich mit eine Volldigicam , aber die Möglichkeiten brachten mich schnell an die Grenzen wo ich eigentlich sein möchte.
    Da als Schlittenhundeführer das Budget sehr eingeschränkt ist , wurde ich zum Secandhand Fotograf , günstiges und gebrauchtes Equipment.
    Wie ich oben schon angedeutet habe , stoße ich oft an die Möglichkeiten der Kamera, wo ich eben dan auch auf die Bearbeitung kam um die Fotos zu optimieren , aber immer mit dem Ziel, nicht zu viel.
    Ach, du glaubst nicht wie oft ich an den Programmen gescheitert bin, da ich die Technik einfach nicht verstand , aber bei Lightroom dann doch ein Weg gefunden habe .
    Und nun kommt genau das, was Du in deinem Beitrag ansprichst, dass Verstehen der Möglichkeiten und diese richtig zu nutzen, darunter falle ich absolut.
    Klar machte ich mir oft Gedanken Workshops zu besuchen, was aber meist an Arbeit und Hundeteam zu versorgen scheiterte, also muss ich nach dem Moto , Hinschauen und selbst rausfinden gehen , wo mir oft Videotools sehr helfen. Schon alleine Dein Fachbegriff RAW Konverter ist für mich Neuland , obwohl ich in RAW fotografiere und nach der Bearbeitung durch LR in JPG umwandle.
    Ich weis nicht da Du nach meinem Wissen im Raum Kenzingen zuhause bist, ob Du auch im Raum Freiburg mal was machst , da ich ja im Alsace, nahe Sasbach /Breisach lebe , würde dieses schon sehr interessant sein.
    Ach selbst arbeite ich mit Nikon, wo ich im Grobformat die D 5200 und D 7000 habe.
    LG Udo

    • Danke Udo für die Rückmeldung.

      Man kann sich vieles im Web anlesen, aber Workshops sind halt doch von der Info kompakter und man kann auch direkt Rückfragen stellen….

      Und von Freiburg nach Kenzingen ist es wirklich nur ein Katzensprung 😉 Würde mich freuen, wenn es mal klappt…

      LG Thomas

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