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Fashion: Emotionen hinter dem Foto

[:de]Wir befinden uns am Strand La Pared auf Fuerteventura und sind auf der Suche nach einer tollen Shooting-Location für ein Fashion-Shooting. Nach einer anstrengenden Kletterpartei, ohne die schwere und sperrige Equipment, gelange ich über schroffe Felsen zu einer wirklich beeindruckenden Felsformation. Das Fotografenherz schlägt mir bis zum Hals. EMOTIONEN

Während ich noch von den Eindrücken gepackt bin und die ersten Bildideen im Kopf kreiere, bricht plötzlich, angekündigt von einem tiefen Grollen, eine riesige Welle von der anderen Seite in die „Höhle“ herein. Das Meer scheint mir zu sagen, dass dies kein Platz für Touristen ist. BESCHEID

Aber wenn es auch nicht ganz ungefährlich scheint, muss ich meine Bildidee an diesem Platz umsetzen. Aber zunächst muss ich den beschwerlichen Weg über die scharfkantigen Felsen zurück zum Strand. Ich habe nur Badeschlappen an, was mir die Kletterpartie extrem erschwert. ANFÄNGERFEHLER

Mit Model Sandra und meiner Ausrüstung im Gepäck mache ich mich dann abermals, mit festem Schuhwerk, auf den Weg. In einer Hand trage ich nun meinen ca. 15 kg schweren Foto-Koffer und auf dem Rücken einen Rucksack – eine Hand habe ich ja noch frei.

An der Location angekommen bemerke ich, dass der Wasserspiegel angestiegen ist. FLUT

Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor der uns das Shooting stark erschweren bzw. sogar unmöglich machen könnte. Denn das Model wird auf einem Vorsprung stehen, an den die gewaltigen Wellen schlagen. Und wenn der Wasserspiegel stark steigt, dann kann diese Plattform nicht mehr gefahrlos betreten werden und auch ich finde keinen sicheren Stand um zu fotografieren. BANGEN

Trotz einsetzender Flut heißt es erst einmal Ruhe bewahren, Wind und Wellen beobachten und einschätzen. Das Model darf auf keinen Fall einem Risiko ausgesetzt werden. SAVER SHOOTING

Als Fashion dient uns ein Fallschirm, den Sandra als Kleid trägt und der vom Wind aufgeblasen werden soll. Wind gibt es auf Fuerteventura ja genug. Wir benötigen für unser Shooting aber eher nur eine „leichte Brise“, sonst wird Sandra womöglich in die Klippen geweht. So ein aufgeblähter Fallschirm hat nämlich eine enorme Zugkraft. Wir haben damit aber bei anderen Shootings schon einige Erfahrung gesammelt und können das sehr gut abschätzten. ROUTINIERT

Gott sei Dank: Der Wind ist nicht zu stark und die herein brechenden Wellen somit kalkulierbar. Das Shooting kann also starten. AUFGEREGT

Ich entscheide mich für die 35mm Festbrennweite. Die restlichen Objektive muss ich an einem sichereren Ort zurück lassen. Die Verständigung zwischen mir und Sandra ist schier unmöglich. Unsere Worte werden von dem Wellengetose verschlungen. ZEICHENSPRACHE

Jetzt stelle ich fest, dass ich etwas mehr Brennweite benötige, da ich nicht näher heran komme, weil ich sonst keinen sichren Stand mehr finde. Ich wünsche mir mein Zommobjekitv. Es würde aber zu viel wertvolle Zeit kosten es zu holen, da der Wasserstand weiter ansteigt. Meine NIKON bietet aber genug Auflösung, um später den Ausschnitt noch zu korrigieren. PIXELPOWER

Die erste Welle kündigt sich mit lautem Grollen an. Die D800 arbeitet im Serienmodus – 7 Fotos in der Sekunde. Die Kombination aus Welle, Wind und Fallschirm lässt wenig Spielraum für das perfekte Foto – und das möchte ich haben. UNSICHERHEITSFAKTOREN

Ich bin von der Szenerie so beeindruckt, dass ich erst in letzter Sekunde bemerke, dass die Ausläufer der Welle auch mich erreichen. Ihn letzter Sekunde kann ich aber die NIKON noch in die Höhe reißen. Ich habe nicht einmal einen Gurt an der Kamera. Wenn ich jetzt ausrutsche, dann gehen fast 6.000 Euro sprichwörtlich baden. ZWEITER ANFÄNGERFEHLER

Die nächste Welle lässt auf sich warten, der Wasserspiegel aber steigt stetig. Nach einiger Zeit kündigt sich aber ein weiterer Wassergigant mit tiefem Grollen an. Unter doch sehr schwierigen Anstrengungen schaffen wir insgesamt drei Serien. Wir hoffen, dass wir den einen Moment auf die Speicherkarte gebannt haben. ZUVERSICHT

Am Abend zeigt es sich dann am Computer: Wir entscheiden uns für eine Kombination aus drei Fotos, die ich in Photoshop zu einem, für uns wunderschönen Bild, zusammen füge. GLÜCKLICH

Wenn euch der Beitrag gefällt, dann lasst es mich wissen. Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.

Ein weiterer Beitrag zur Serie „Emotionen hinter dem Foto“ findest du hier:

Schlittenhunde: Emotionen hinter dem Foto

Infos zu der tollen Gegend bekommt ihr übrigens hier:

https://www.fuerteventura-alternativ.de/de/Straende/La-Pared/[:]

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