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Mit Dynamik zu authentischen Potraitfotos

Bei meinem letzten Workshop wurde ich gefragt, wie genau ich das Model anweise, um zu authentischen Portraitfotos zu gelangen. Da ich das sehr intuitiv mache, habe ich mir darüber Gedanken gemacht. Und da das auch andere Fotografen interessieren könnte, diesen Blogbeitrag geschrieben.

Viele Jahre war ich in der Peoplefotografie derjenige, der die Pose so perfekt wie möglich arrangierte. Schau mal mehr nach rechts – stopp. Die Linke Schulter noch etwas höher – super. Jetzt noch die linke Hand in die Hüfte – sehr gut.

Nein, es ist oft nicht sehr gut dem Model mit zu vielen Anweisungen jegliche Kreativität und somit Natürlichkeit zu nehmen. Weil es darauf konzentriert ist diese Regieanweisungen umzusetzen bleibt das eigene ICH auf der Strecke.

Und in der Peoplefotografie sollte der Schwerpunkt doch gerade auf dem Gesichtsausdruck und nicht auf irgend etwas anderem liegen!

Und heute finde ich perfekt oft auch langweilig.

Menschen sind nämlich auch nicht perfekt. Und jeder hat seinen eigenen Charakter, den ich in meinen Fotos schließlich zeigen möchte.

In den vielen Jahren der Fotografie habe ich deshalb die Zusammenarbeit mit dem Model stark optimiert. Es ist heute vielmehr ein Zusammenspiel bei dem sich Model und Fotograf ergänzen.

Natürlich brauchen manche Models etwas mehr Hilfestellung. Gerade wenn sie noch sehr unerfahren sind und das Gefühl für den eigenen Körper noch nicht so ausgeprägt ist. Da kann man als erfahrener Fotograf schon unterstützen, gerade wenn eine Pose unvorteilhaft aussieht. Aber auch diese Models darf man nicht mit zu vielen „Tipps“ überfodern!

Vielmehr versuche ich immer öfter das Model in einer (natürlichen) Bewegung zu fotografieren. Damit vermeide ich, dass das Foto gestellt wirkt.

Ich nehme dabei sogar in Kauf, dass Unschärfe im Bild entsteht. Gerade diese unterstreicht ja auch die Natürlichkeit. Selbst wenn das Foto insgesamt nicht zu 100% scharf ist: Mir ist ein emotionales Foto wichtiger als ein langweiliges knack scharfes.

Detailliertere Tipps, wie man mit einfachen Mitteln Dynamik in das Foto bringt bekommt ihr in diesen Blogbeiträgen:

Tipp: Dynamik im Foto

Dynamik in der Peoplefotografie (Part 2)

Auch Moods (Beispielfotos) können dem Model eine Hilfestellung für das Shooting sein. Sie können aber ebenfalls die Kreativität des Models (und auch des Fotografen) sehr stark einschränken. Deshalb sollten diese nicht als 1:1-Vorlage gesehen werden und nur zur Abstimmung der groben Richtung dienen.

Hierzu aber in einem anderen Blogbeitrag mehr:

Fotovorlagen zur kreativen Fotografie?

Mein Fazit: Gebt als Fotograf lediglich die grobe Richtung. Models wollen in aller Regel eine „klare Linie“.

Hilfestellung nur dann, wenn das Model diese auch braucht. Zu viele Anweisungen können auch verunsichern und das Model zu sehr hemmen, auch mal etwas auszuprobieren bzw. sich zu öffnen.

Etwas Smaltalk vor dem Shooting (in entspannter Atmosphäre) hilft sich etwas kennen zu lernen und erleichtert die Zusammenarbeit.

Und bobachtet die Menschen vor der Kamera. Denn gerade wenn ihr nicht fotografiert, bzw. sie sich unbeobachtet fühlen, verhalten sie sich unverstellt und somit authentisch.

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, dann lass mich das wissen. Gerne in Form eines „Gefällt mir“ oder eines Kommentars – vielen Dank.

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