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BONSAI VS. PEOPLEFOTOGRAFIE – KREATIVER ABSTAND

Schnipp schnapp und der Ast ist ab! Kreativer Abstand hätte das verhindert!

Kreativität hat viele Gesichter und auch Parallelen. So wage ich in dieser Serie von Blog-Beiträgen den Vergleich der Bonsai-Gestaltung mit der Peoplefotografie. Denn beides betreibe ich mit viel Leidenschaft. 

Ich hatte mich in der Gestaltung des Bonsais wahrlich festgebissen. Ich war schon längere Zeit an der „Perfektionierung“ der Aststruktur und merkte nicht, dass mir inzwischen etwas kreativer Abstand fehlte. Es dringend notwendig wäre, mir eine Auszeit zu gönnen. Einen Kaffee trinken und in Ruhe das Kunstwerk betrachten. Um dann erst nach dieser schöpferischen Pause mit klarem Kopf wieder ans Werk zu gehen.

Und ja: Es war ein Ast, den ich im Nachhinein gerne wieder an dem Bäumchen dran gehabt hätte. Ein wichtiger Ast! Zu spät aber für diese Erkenntnis. Ein Fehler, den ich (hoffentlich) so nicht wieder machen werde. 

Kennt ihr das nicht auch von eurer Fotografie? 

Bei der nachträglichen Durchsicht der Fotos stellt man fest, dass die ein oder andere Pose nicht so geil aussieht, wie zum Zeitpunkt des Fotografierens auf dem Display. Und der Arm ohne die Hand geht gar nicht! Sieht doch aus wie amputiert. 

Zu lange haben wir uns in eine Bildidee/Pose verbissen und uns keine schöpferische Pause gegönnt. Zeit ist Geld! 

Gott sei Dank können wir die Gliedmaßen unserer Models nicht (wie beim Bonsai) einfach so abschneiden 😉 Aber auch die durch den gewählten Bildausschnitt verloren gegangen Körperteile des Models können wir nicht wieder nachträglich ins Foto zaubern. Weg ist weg. 

Oft fehlt es einfach schwer, sich im Schaffensdrang auch mal zu bremsen und die Bildideen neu zu überdenken. Und machmal muss man sich einfach, am besten frühzeitig, eingestehen können, dass die Bildidee nicht funktioniert. Auch wenn es in der Vorstellung oder auf der Bildvorlage gut ausgesehen hat. „Stutzt“ die Models nicht zurecht, nur damit es zu eurer Bildidee passt!

Die Richtung zu ändern bzw. eine Bildidee zu verwerfen darf man nicht als Niederlage verstehen: Negative Erfahrungen sind schmerzhaft, aber extrem wichtig für die Entwicklung!

Wer hin und wieder keine Fehler macht, der bewegt sich nur auf den ausgelatschten Pfaden (Komfortzone) und wird sich halt auch nicht weiterentwickeln.

(Thomas Temmer)

Aber manchmal darf man beim Bildschnitt auch mutig sein. Aber dann bitte gut überlegt und die Körperteile an der „richtigen“ Stelle beschneiden:

Weitere Tipps zum Thema „Bildschnitt“ findest du hier: https://www.spiegelschlag.eu/bildschnitt/

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