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Die fotografische Routine

Die fotografische Routine schlägt öfter zu, als man denkt

Die fotografische Routine schlägt öfter zu als man sich bewusst ist!

Gerade bearbeite ich dieses Foto, das ich gegen das Fenster in meiner Küche fotografiert habe. Aufgrund der Räumlichkeit bzw. der Szenerie war es nur so möglich. Das Tageslicht streute deshalb in das Objektiv, weshalb die Aufnahme durch die teilweise fehlenden Kontraste „milchig“ ist. 

Gut, dass ich mich mit Photoshop auskenne. Denn diese Software biete für jeden „Bildfehler“ einen magischen Regler. In diesem Fall ist das der Regler „Dunst entfernen“. Damit ist es wunderbar möglich, die fehlenden Kontraste wie von Zauberhand ins Foto zu bringen. YES!

Am nächsten Tag möchte ich das Foto fertig bearbeiten. Denn man tut generell gut daran, nach längerer Zeit der Bearbeitung eines Bildes, wieder etwas Abstand zu bekommen und mit „frischen Augen“ erneut ans Werk zu gehen. 

Ein weiterer wichtiger Tipp: Schaltet immer mal wieder zwischen Originalfoto und bearbeitetem Foto hin und her. Manchmal ist man nämlich so im Tunnel, dass man Fotos mit zunehmender Bearbeitungszeit „verschlimmbessert“!

So stelle ich fest, dass mir der „milchige Look“ besser gefällt, als die am Vortag bearbeitete Version. Zumal die fehlenden (harten) Kontraste einen Look erzeugen, der viel besser zur dargestellten Situation passt. Es ist immer von Vorteil, wenn das Licht die Emotionen unterstützt.

Was passierte hier gerade? Ich beseitigte eine Besonderheit im Foto, um es letztlich wieder gewöhnlich zu machen. Zwar habe ich das Foto notgedrungen gegen das Licht fotografiert, aber wieso diesem Gegenlicht-Effekt nicht eine Chance geben? Warum immer alles „optimieren“? 

Es sind die Seh- und Bearbeitungsgewohnheiten, die es einem manchmal sehr schwer machen, neue Looks auszuprobieren bzw. erst zuzulassen. 

Thomas Temmer I Spiegelschlag

Damit die fotografische Routine nicht zuschlägt: Versucht regelmäßig aus eurer altbewährten Fotografie- und Bearbeitungsroutine auszubrechen. Wie sollten sich sonst neue Chancen der kreativen Arbeit bzw. fotografischen Entwicklung ergeben, wenn wir immer die gewohnten und ausgetretenen Wege gehen? Denn das „Außergewöhnliche“ generiert Aufmerksamkeit: https://www.spiegelschlag.eu/aussergewoehnlich-generiert-aufmerksamkeit/

Aber natürlich ist es besser, wenn sich neue Looks nicht zufällig ergeben, sondern wenn man schon gleich bei der Aufnahme experimentierfreudig ist oder sich schon vor dem Shooting eine kreative Idee überlegt.

Übrigens: Durch die Verwendung der Streulichtblende an eurem Objektiv sowie oft nur leichten Korrekturen des Winkels zum einfallenden Licht, könnt ihr diesen milchigen Effekt auch steuern. Probiert es aus!

Be creative! 

Anmerkung: 

In meine Beiträge investiere ich sehr viel Herzblut, um euch einen unzensierten und vor allen Dingen interessanten Einblick in meine langjährigen Erfahrungen in der Peoplefotografie zu geben. Ich hoffe sehr, dass mir das auch gelingt. 

Eure Rückmeldung ist deshalb für mich sehr wichtig. Wenn euch der Beitrag gefällt, freue ich über ein Like oder einen (ehrlichen) Kommentar. Sicher kennt ihr weitere Fotografen, für die der Beitrag interessant wäre – einfach weiterleiten. Herzlichen Dank! 

Deshalb hier ein paar Tipps zur Fotografie gegen das Licht: https://www.spiegelschlag.eu/fotografieren-gegen-das-licht/

4 Kommentare

  1. volltreffer! Ja mit Abstand (zeitlich und ggf auch räumlich) verändert sich das Foto bzw unser Auge/Gefühl zum Foto. ich schaue auch immer mal wieder alte RAW Shootings durch und entdecke dann immer wieder mal ein übersehendes Schätzchen… 🙂
    Vielen lieben Dank Olaf Weiß

  2. Sehr richtig, danke für den praxisnahen Beitrag! Das mit dem „Verschlimmbessern“ fällt mir auch oft bei mir auf, besonders bei älteren Bildern, wenn der zeitliche Abstand groß genug ist. Hat mich inspiriert!

    Gruß, Frank Gesink

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