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Fotografieren gegen das Licht!

Beim Fotografieren gegen das Licht kann man zarte Bildlooks erzeugen. Es braucht dafür nur etwas „Mut“, weil der Dynamikumfang schon extrem groß und die Belichtung deshalb etwas kniffelig ist. Denn man ist in der Regel als Fotograf versucht ist, alles im Bild perfekt zu belichten.

Auf jeden Fall darf man aber solche Fotos nicht der Kameraautomatik überlassen. Bei Aufnahmen gegen das Licht sollte man immer manuell, also auf das Gesicht, belichten! Natürlich brennt dabei der Hintergrund unter Umständen total aus. So wie hier in diesem Bild. Bei Gegenlichtaufnahmen ist der Dynamikumfang für digitale Kameras einfach viel zu groß! Aber ich finde der fehlende bzw. weiße Hintergrund gibt dem Porträt einen edlen Look. Noch dazu kann man so unansehnliche Hintergründe einfach ausblenden und den Blick so noch besser auf das Model lenken. 

Man hat aber die Möglichkeit, diese Überbelichtung zu steuern. Zum einen schon direkt beim Fotografieren, indem man das Model weiter von der Hauptlichtquelle entfernt oder diese, soweit möglich, in der Intensität abmildert. Hier entstand das Foto in einem Hotelzimmer vor der Balkontür, durch die die Sonne schien. In einer solchen Shootingsituation kann man z.B. die Vorhänge zuziehen, um diese als Abschatter zu nutzen.

Allerdings nehmen bei starker Reduzierung des Gegenlichts auch die schönen Lichtsäume ab. Hier zu sehen auf der Stirn, dem Nasenrücken, dem Hals und der Schulter zu sehen sind. Solche Lichtkanten geben einem Porträt einen edlen Look!

Der milchige/kontrastarme Look entsteht, weil die Sonne direkt in das Objektiv scheint. Wenn man etwas weniger haben möchte, dann muss man den Winkel zur Lichtquelle einfach etwas ändern, um den direkten Lichteinfall zu minimieren. Eine zweite Möglichkeit, nachträglich etwas Kontrast ins Bild zu bekommen, ist die Funktion „Dunst entfernen“ in Photoshop. Zu viel sollte man da aber nicht am Regler „schrauben“. Nur gerade so viel, dass das Gesicht wieder etwas an Konturen gewinnt. 

Und natürlich sollte, wie eigentlich immer, auch der Bildinhalt zum Licht/Look passen. Dieser wird hier durch den sinnlichen/verträumten Ausdruck (u.a. die geschlossenen Augen) des Models unterstützt.

Dieser Gegenlicht-Look lässt sich natürlich auch mit einem Blitzkopf im Studio realisieren. Der Vorteil hierbei ist, dass der Einfallswinkel der Lichtquelle und auch deren Intensität nach Belieben verändert werden kann. 

Noch ein wichtiger Tipp: Gerade bei Fotos mit sehr großem Dynamikumfang sollte man unbedingt im RAW-Format fotografieren, um für die Bildentwicklung genügend Qualitätsreserven zu haben.

Hier findet ihr weitere Tipps zur RAW-Entwicklung: https://www.spiegelschlag.eu/raw-entwicklung-in-der-portraetfotografie/

Konturen und Glanzlichter kann man dann noch zusätzlich mit der Technik „Dodge & Burn“ herausarbeiten. Aber bitte alles mit viel Fingerspitzengefühl! Das gilt ja aber eigentlich generell in der Bildbearbeitung/Bildretusche. Weniger ist da immer mehr. 

Hier noch zur Ergänzung dieses Beitrags die Grundeinstellungen im RAW-Konverter:

Grundeinstellungen des Adobe RAW-Konverters beim Fotografieren gegen das Licht
Grundeinstellungen im RAW-Konverter

Nur Mut und viel Spaß beim Fotografieren gegen das Licht. 

Anmerkung: 
In meine Beiträge investiere ich sehr viel Herzblut, um euch einen unzensierten und vor allen Dingen interessanten Einblick in meine langjährigen Erfahrungen in der Peoplefotografie zu geben. Ich hoffe sehr, dass mir das auch gelingt. 

Eure Rückmeldung ist deshalb für mich sehr wichtig. Wenn euch der Beitrag gefällt, freue ich über ein Like oder einen (ehrlichen) Kommentar. Sicher kennt ihr weitere Fotografen, für die der Beitrag interessant wäre – einfach weiterleiten. Herzlichen Dank! 

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