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Lichtstimmung im Foto

Lichtstimmung im Foto

Die Lichtstimmung im Foto kann eine andere sein, als wir diese beim Shooting wahrgenommen haben. Bei der Wahrnehmung spielen Emotionen einen große Rolle. Während diese von der Kamera rein technisch abgebildet werden. 

Deshalb kann es erforderlich sein, die Lichtstimmung nachträglich noch in der Bildbearbeitung anzupassen bzw. zu „optimieren“, um das was wir beim Fotografieren gefühlt und wahrgenommen haben im Foto auszudrücken. Das ist der Grund, warum ich ein Foto zur Bildbearbeitung nie aus der Hand geben würde. Denn nur ich weiß, wie die Stimmung vor Ort war und wie ich diese dem Betrachter verständlich mache möchte bzw. welche Stimmung ich mit dem Foto assoziiere. Natürlich kann es auch sein, dass ich mit der Bildbearbeitung ganz bewusst eine andere Lichtstimmung ins Bild bringen möchte. 

Ich erkläre euch das an diesem Foto. Links ist das RAW-Foto, wie es aus der Kamera kam und rechts davon das bearbeitete Foto. Wir ihr seht kann dies im Einzelfall schon recht stark voneinander abweichen. Aber Vorsicht: Man kann ein Foto auch verschlimmbessern. 

Ich arbeite bei der Optimierung der Lichtstimmung aber nicht blind drauf los. Etwa nach dem Motto „Mal sehen, was passiert, wenn ich an dem einen oder anderen Regler schraube!“. 

Wie beim Fotografieren nehme ich mir vorher die nötige Zeit, um mir über das finale Bildergebnis klar zu werden. Bei der Bildoptimierung spielt es eine große Rolle, was ich schon bei der Aufnahme des Fotos empfunden habe, bzw. die Stimmung interpretiere. Vielleicht fragt ihr euch beim Lesen dieser Zeilen, ob ihr auch solche Stimmungen und Emotionen beim Fotografieren fühlt. Das tut ihr ganz bestimmt! Wenn ihr euch dessen nicht bewusst seid, dann empfehle ich, etwas bewusster zu fotografieren. Hierzu empfehle ich dir diesen Beitrag: https://www.spiegelschlag.eu/bewusster-fotografieren/ 

Bei dieser Location war es der stark eingegrenzte Weg, der dem Motiv eine besondere Dynamik und Stimmung gab. Ich hatte zunächst vor, das Motiv im Querformat zu fotografieren, damit die Mauen links und rechts des Weges zu sehen sind und quasi als Führungslinien dem Blick zum Model lenken und gleichzeitig Tiefe ins Bild bringen.

Allerdings hat mich dieses Hochformat dann doch mehr angesprochen. Da hier die linke Mauer aber nicht zu sehen ist, verliert sich diese Wirkung auf dem Foto etwas. Also wollte ich diese Wirkung in der Bildbearbeitung wieder herstellen. Die Lichtstimmung im Foto war mir zudem zu flach.  

Oft sind es tatsächlich nur wenige Bearbeitungsschritte, die zum gewünschten Ergebnis führen. Man muss halt an den richtigen Reglern drehen. Das bedeutet, dass man ein (gutes) Grundverständnis von den Möglichkeiten der Bildbearbeitung haben sollte. Gerade was die Grundentwicklung eines RAW-Fotos (Grundeinstellungen) anbelangt. Da steckt nämlich ein großes Potential drin. Es lohnt sich damit zu beschäftigen und deren Wirkung auf das Bildergebnis genau zu kennen!

Bei diesem Foto habe ich mein Bildergebnis auf klassische Art und Weise mit einer Vignette erreicht. Dies ist im RAW-Konverter sehr einfach über das Tool „Maskieren“ möglich. Mit einem radialen Verlauf ist das sehr einfach möglich. Ich habe über die Arbeit mit diesem Tool bereits in einem anderen Artikel berichtet: https://www.spiegelschlag.eu/maskierungen-im-adobe-raw-konverter/

Fazit: Die Vignette führt den Betrachter direkt zum Hauptmotiv, dem Model. Das somit stark abgedunkelte Umfeld gibt dem Foto zudem mehr Dramatik und Tiefe. Und das Ergebnis passt für mich so zu der vor Ort wahrgenommen bzw. gefühlten Lichtstimmung. 

Dieser Beitrag soll ein gesundes Verständnis dafür geben, dass die kreative Arbeit mit dem Foto noch nicht erledigt ist. Die Bildbearbeitung ist ein wichtiger Teil dieser Arbeit. Sie sollte die Fotografie ergänzen und nicht in Konkurrenz zu ihr stehen. Ihr solltet diese also nicht missbrauchen, um fotografische Defizite auszugleichen. Die Qualität eines Fotos richtet sich halt immer nach dem schwächten Glied. Entwickelt deshalb beides auf gutem Niveau. 

Be creativ. 

Anmerkung: 

In meine Beiträge investiere ich sehr viel Herzblut, um euch einen unzensierten und vor allen Dingen interessanten Einblick in meine langjährigen Erfahrungen in der Peoplefotografie zu geben. Ich hoffe sehr, dass mir das auch gelingt. 

Eure Rückmeldung ist deshalb für mich sehr wichtig. Wenn euch der Beitrag gefällt, freue ich über ein Like oder einen (ehrlichen) Kommentar. Sicher kennt ihr weitere Fotografen, für die der Beitrag interessant wäre – einfach weiterleiten. Herzlichen Dank! 

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